Auf der
anderen Seite

„Reva fühlte sich oft nicht beachtet. Sie fragte sich, ob die Familie ihre Abwesenheit bemerken würde, wenn sie von heute auf morgen verschwinden würde. Noch öfter fragte sie sich, ob sie nicht doch adoptiert worden war. Zu ihren Schwestern sagte man andauernd, sie sähen der Mutter oder dem Vater ähnlich, hätten gewisse Charakterzüge geerbt."
In ihrem Debütroman "Auf der anderen Seite" verbindet Ayla Hempel kunstvoll ihre Erfahrungen vom Leben in der Türkei und Deutschland zu einer einfühlsamen, einzigartigen Geschichte. Sie gibt einmalige Einblicke in die gesellschaftlichen Unterschiede beider Länder und zeigt, wie sich diese im alltäglichen Leben einer Familie widerspiegeln. 
Ihre Hauptdarstellerin Reva verschlägt es dabei von Abidinpaşa, dem Heimatort ihrer Großmutter Elif, über Istanbul nach Frankfurt. Dort stellt sie fest, dass sich die deutsche Kultur doch grundlegend von der türkischen unterscheidet. So können Mädchen und Frauen sich hier freier bewegen, sind weniger von Männern abhängig. Nur gefällt das nicht allen ihrer ebenfalls ausgewanderten Verwandten und Freunden. 
Reva muss sich den großen Fragen stellen: Was ist Heimat? Wo gehören wir hin? Wer entscheidet darüber? Und nicht zuletzt: Kann sie selbst ihr Glück auch in Deutschland finden?