Gerechtigkeit im Schatten des Gesetzes und im Lichte Gottes 

Bernhard Willi Engelreich legt mit seinem Erstlingswerk ein Plädoyer für die Gerechtigkeit vor. Jener Gerechtigkeit, die für Gott steht. Denn „[N]ichts hält [dessen] Licht stand, was Schatten werfen würde“, ein Zustand von Unrecht in Gottes ungetrübter Reinheit ist unmöglich. Das muss uns „einleuchten“ … Völlige Gerechtigkeit und Wahrheit sind der Beweis von Gottes Existenz. Der Bogen der beiden großen Schauplätze religiös-philosophischer Argumentation spannt sich dabei von der Schöpfungsgeschichte bis hin zu Engelreichs Wolke sieben mit vielen prominenten Gästen, deren Ego Unbewusstes aufleuchten lässt. 
Sprachlich greift der Autor zu ungewohnten Stilmitteln, zeichnet sehr bunte Bilder, wiederholt zentrale Zusammenhänge und tritt selbst mehrmals als Protagonist hinzu. Er verlangt vom Leser, wegzuschauen von gewohnten Denkmustern, jedes erkämpfte Kapitel des Buches, jede Station der Reise durch Zeit und Raum in sich selbst zu hinterfragen. Engelreichs Intention: „Ich will fordern mit dem Buch, herausfordern sogar, aber nicht überfordern den Leser.“ Und es ist wunderbar, wie der Autor seine „Leseleute“ durch das Buch mitnimmt. Keine einfache Lektüre, zugegebenermaßen fordernd für den Leser, dabei aber auch unterhaltsam und spannend zugleich; es heißt durchhalten bis zum Schluss. Vor allem auch, weil eine nächste Reise, diesmal mit vielen biblischen Gestalten, bereits vom Autor persönlich in Aussicht gestellt wird …